Die Bounce-Rate wird in Prozent angegeben und folgendermaßen berechnet:
Bounce-Rate = (Anzahl der Besucher, die nur eine Seite aufrufen ÷ Gesamtzahl der Besucher) × 100
Beispiel:
Wenn eine Website 1.000 Besucher hat und 600 davon die Seite verlassen, ohne eine weitere Aktion auszuführen, beträgt die Bounce-Rate 60 %.
Was gilt als normale Bounce-Rate?
- 25–40 % = Sehr gut
- 40–55 % = Durchschnittlich
- 55–70 % = Hoch, Optimierung empfohlen
- Über 70 % = Kritisch, erfordert Analyse

Diese Werte sind jedoch branchenabhängig. Blogs und News-Seiten haben tendenziell höhere Absprungraten, während Onlineshops und Service-Seiten eine niedrige Bounce-Rate anstreben sollten.
Warum ist die Bounce-Rate wichtig für SEO und Online-Marketing?
1. Signal für Google & Ranking-Faktor
Google interpretiert eine hohe Bounce-Rate oft als Zeichen für eine schlechte Nutzererfahrung. Verlassen Besucher die Seite sofort wieder, kann das darauf hindeuten, dass der Inhalt nicht relevant oder die Website schlecht strukturiert ist.
2. Einfluss auf die Conversion-Rate
Ein hoher Anteil an abspringenden Nutzern bedeutet weniger Interaktionen, Leads oder Verkäufe. Daher ist eine geringe Bounce-Rate oft mit einer besseren Conversion-Rate verbunden.
3. Nutzererfahrung & Verweildauer
Seiten mit einer niedrigen Absprungrate haben oft eine längere Verweildauer, was wiederum ein positives Nutzersignal für Google darstellt.
Ursachen für eine hohe Bounce-Rate
Langsame Ladezeiten → Nutzer verlassen Seiten, die zu lange laden.
- Unklare oder irreführende Meta-Description / Title → Nutzer klicken, aber finden nicht das Erwartete.
- Mangelnde mobile Optimierung → Besonders wichtig im Mobile-First-Zeitalter.
- Schlechtes Design & Navigation → Nutzer finden sich nicht zurecht und springen ab.
- Schwache oder irrelevante Inhalte → Inhalte decken die Suchintention nicht ab.
- Fehlende Call-to-Actions (CTAs) → Nutzer wissen nicht, was sie als Nächstes tun sollen.
Maßnahmen zur Reduzierung der Bounce-Rate
1. Optimierung der Ladezeit
- Bilder & Videos komprimieren
- Caching nutzen
- Code minimieren (CSS, JavaScript)
- CDN (Content Delivery Network) einsetzen
2. Relevante & gut strukturierte Inhalte
- Inhalte auf die Suchintention abstimmen
- Überschriften und Absätze für bessere Lesbarkeit
- Visuelle Elemente wie Bilder, Videos oder Infografiken einbinden
3. Mobile Usability verbessern
- Responsives Design sicherstellen
- Touchscreen-Bedienbarkeit optimieren
- Pop-ups vermeiden oder mobilfreundlich gestalten
4. Klare Call-to-Actions (CTAs) setzen
- Nutzer gezielt zu weiteren Aktionen führen
- Interaktive Elemente wie Buttons oder interne Links nutzen
5. Verlinkung & Navigation optimieren
- Interne Links zu weiterführenden Themen setzen
- Breadcrumbs nutzen
- Navigation intuitiv gestalten

Bounce-Rate vs. Exit-Rate – Der Unterschied
Die Bounce-Rate gibt an, wie viele Besucher eine Seite direkt nach dem Aufruf wieder verlassen, ohne eine Interaktion durchzuführen.
Die Exit-Rate hingegen misst, auf welcher Seite Nutzer ihre Sitzung beenden. Eine hohe Exit-Rate ist nicht zwangsläufig schlecht, wenn z. B. der Kaufprozess abgeschlossen wurde.
Wie misst man die Bounce-Rate?
Die wichtigsten Tools zur Analyse der Bounce-Rate:
- Google Analytics → Zeigt die Bounce-Rate für einzelne Seiten, Kanäle und Nutzergruppen.
- Matomo → Datenschutzfreundliche Alternative mit detaillierten Nutzer-Statistiken.
- Hotjar & Crazy Egg → Heatmaps zur Analyse des Nutzerverhaltens.
Fazit
Die Bounce-Rate ist eine entscheidende Kennzahl für die Analyse der Nutzererfahrung und SEO-Optimierung. Eine hohe Absprungrate kann auf Probleme wie schlechte Ladezeiten, unpassende Inhalte oder mangelnde Usability hinweisen. Durch gezielte Optimierungsmaßnahmen lässt sich die Bounce-Rate reduzieren, was sich positiv auf das Ranking, die Conversion-Rate und die gesamte Nutzererfahrung auswirkt.