Vier Monate selbständig

Ein ehrlicher Erfahrungsbericht

Nun sind es schon vier Monate. Oder doch eher „erst“ vier Monate? Fakt ist, in den letzten Wochen ist viel passiert. Ich habe meinen Arbeitgeber bzw. meinem bisherigen Arbeitsplatz per 30.06.2021 den Rücken gekehrt und mich in das Abenteuer „Selbständigkeit“ gestürzt.

Nun ist zwar noch nicht allzu viel Zeit vergangen, dennoch möchte ich ein kleines Resümee ziehen. Einige Dinge konnte ich bereits über mich selbst, unsere Firma und über die Selbständigkeit im Allgemeinen lernen. Erkenntnisse ziehen, Erfahrungen machen und viele Dinge neu einordnen. Meine Gedanken möchte ich in diesem Beitrag zusammenfassen. Für euch, aber auch für mich. Wer weiß, wie ich über diese Zeilen in ein paar Monaten / Jahren denke 😊

Dinge, die ich gelernt habe:

  • Den Größten Druck macht man sich meistens selbst.
    Die meisten Kunden (zumindest unsere) sind wesentlich entspannter was den zeitlichen Rahmen zur Durchführung an Projekten angeht als man selbst (als ich selbst). 

  • Man muss auch mal Nein sagen können.
    Ich muss nicht immer sofort springen, wenn ein Kunde anruft. Genauso wenig muss ich jedes Projekt annehmen.

  • Mein Handy hat einen Flugmodus.
    Ich liebe es, dass ich für unsere Kunden auch auf meinem Handy gut erreichbar bin. Manchmal ist es jedoch etwas schwer, wenn ständig das Smartphone brummt. Wenn dies abends zu sehr geschieht und dies mich an meinem (wohlverdienten *räusper*) Feierabend hindert -wenn auch nur mental- dann wird das Handy in den Flugmodus befördert. Morgen ist auch noch ein Tag. Und nein, tagsüber lasse ich das Handy schon an. Wenn ihr mich nicht erreicht dann nur, weil ich so unfassbar busy bin 😊 😊

Dinge, die ich schon wusste:

  • Ehrlich währt am längsten.
    Die Preise, die wir aufrufen, sind fair. Unsere Preisstrategie erlaubt es uns, dass wir unseren Kunden weiterhin in die Augen sehen können. Und uns selbst im Spiegel. 

  • Es wird laufen.
    Das klingt jetzt schon blöd, wenn ich das hier so aufschreibe. Dennoch ist es nach wie vor meine tiefste Überzeugung. Mein Bauchgefühl, nennt es meinetwegen meine weibliche Intuition (darf man das noch sagen?). Vermutlich muss ich das auch denken, denn sonst wäre das ganze Unterfangen ja bereits zu Anfang zum Scheitern verurteilt. Tatsächlich fühlt es sich für mich jedoch einfach richtig an.

  • Wir haben echt tolle Kunden. Punkt.
    Die Leute, mit denen wir zusammenarbeiten, sind echt richtig toll. Der Kontakt geschieht häufig in gelöster Stimmung, themenmäßig sind die Unterhaltungen oftmals privat geprägt. Das gefällt mir sehr.

Dinge, die ich noch lernen muss:

  • Meine Zeit ist meine Währung.
    Vieles geht „mal eben so“. Vieles stelle ich unseren Stammkunden nicht in Rechnung. Nun, wo der Kundenstamm stetig wächst, komme ich mitunter ins Schlingern. Ich muss definitiv noch lernen, dass Dinge, die mich Zeit kosten, auch meinen Kunden etwas kosten darf.

  • Optimierungsbedarf umsetzen, wenn man ihn erkannt hat.
    Bei einigen internen Prozessen ist noch Luft nach oben, der ein oder andere Zeitfresser hat sich eingebürgert. Ich bin jedoch teilweise ein bisschen in meinem Trott gefangen und nehme mir nicht die nötige Zeit, um mich um das Abschalten von suboptimalen Prozessen zu kümmern. Naja, Erkenntnis ist ja bekanntermaßen der erste Weg zur Besserung.

  • Und noch ganz vieles mehr!
    Es gibt schon noch ein paar Dinge, die ich noch lernen muss / möchte. Man lernt nie aus und ich bin alles andere als fehlerfrei. Ich denke jedoch es kommt nicht so gut an wenn diese Liste hier länger ist wie die anderen beiden, von daher ist hier nun Schluss 😉


Fazit, Ausblick und Wünsche

Mein Fazit nach vier Monaten? Ich fühle mich wohl. Angekommen bin ich aber noch nicht. Ich wünsche mir, dass sich das Gefühl der „Angekommenseins“ einstellt, wenn wir über eigene Büroräume verfügen und das Unternehmen somit (auch für mich) etwas greifbarer wird. Daher hoffe ich, dass wir Büroräume finden, die sich in eine Art Lahntec-Homebase verwandeln lassen. Wir haben da schon die ein oder andere Idee, die wir gerne umsetzen möchten.

Außerdem wünsche ich mir, dass der Zulauf an tollen Kunden nicht stoppt und es mir weiterhin so viel Freude bereitet mich euch in Kontakt zu stehen. Logo! Es gibt etliches an Potenzial, welches es zu nutzen gilt. Ich freue mich drauf. 
Mit uns, mit euch, mit Lahntec.


Eure Zissa

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